„Danach drängte sich die Frage auf: Welche Maßnahmen nehmen wir als nächstes in Angriff, um die Wohn- und Lebensverhältnisse unserer Genossenschaftsmitglieder attraktiver zu gestalten. Da wir viele Plattenbauten vom Typ IW 73 haben, bereitete uns schon seit einiger Zeit der Leerstand von Wohnungen in oberen Etagen Kopfschmerzen. Rückbau kam für uns eigentlich nicht infrage. Also suchte der Vorstand der WGS nach Lösungen, entschied sich für den Aufzugsanbau bei verschiedenen Gebäuden und erarbeitete eine Konzeption. Rückblickend gesehen, konnte so die Mieterfluktuation gestoppt werden.“ Die kostengünstigste Variante, ein Gebäude mit einem Aufzug zu versehen, ist ein Außenaufzug. Nach der kompletten Demontage der Außenwandplatten des Treppenhauses wird der Aufzugsschacht außen an der Fassade des Gebäudes angebaut. Neben dem Aufzugsschacht erhält das Treppenhaus ein durchgängiges Fensterband. Die Haltestellen des Aufzuges befinden sich im Zwischengeschoss. Über acht Treppenstufen nach oben bzw. unten gelangen die Mieter zu ihren Wohnungen. Die Aufzugskabine ist bei einer Traglast von 450 kg für sechs Personen zugelassen.
Bereits 2011 starteten wir das Pilotprojekt in der Robert-Kochstraße 28 bis e. In der vierten Etage des Hauses entstand zunächst eine Querverbindung, denn für insgesamt sechs Hauseingänge wurden nur zwei Aufzugsanlagen, inklusive barrierefreier Zugang, angebaut. Rainer Oehme: „Durch die Querverbindungen ging jedoch wertvoller Wohnraum verloren. Das wollten wir in anderen Häusern dann doch vermeiden. So mussten wir umdenken und neu analysieren.“
2015 erfolgte schließlich der Anbau von zwei Aufzugsanlagen in der Sonnenstraße 22 und 31 in Hohenstein-Ernstthal. Im Jahr 2016 kamen weitere 13 Aufzüge in Hohenstein-Ernstthal in der Sonnenstraße 51 bis 54, in der Ringstraße 10 bis 14 und in Oberlungwitz, Robert-Koch-Straße 33 b bis e hinzu.
Ältere Mieter können dank des neuen Aufzuges nun länger in ihren Wohnungen bleiben. Auch Familien mit Kindern profitieren von der Idee. Für die, die in den oberen Stockwerken wohnen, fällt beispielsweise das einzelne und mühsame Hochtragen des Wochenendeinkaufes weg.
Rainer Oehme: „Mit dem Anbau von weiteren 14 Aufzügen für rund 2,4 Millionen Euro wurde im Frühjahr dieses Jahres unser ehrgeiziges Investitionsprogramm fortgesetzt, um den Wohnwert für unsere Mieter deutlich zu verbessern. Die neuen Aufzugsanlagen entstehen am Objekt Ringstraße 27 bis 30 und am Großblock Südstraße 23 bis 32 in Hohenstein-Ernstthal. Ebenso werden die Hauseingangsbereiche inklusive der Briefkasten-, Klingel- und Rufanlagen erneuert. Der Abschluss des Gesamtprojektes Aufzugsanbau an unseren Wohngebäuden vom Typ IW 73 mit insgesamt 65 Aufzügen ist für 2020 geplant.“