Damit sorgte er zugleich für die erste Medaille eines deutschen Sprinters bei den seit 1996 ausgetragenen Einzelstrecken-Weltmeisterschaften. In Nagano und Berlin hatte er bereits die Weltcups über die kurze Sprintdistanz gewonnen, zudem wurde er im Januar EM-Dritter in Heerenveen. In Gangneung gelang ihm nun nicht nur die Saisonbestleistung, er stellte auch einen persönlichen Flachland-Rekord für die Bahnen außerhalb von Nordamerika (Calgary, Salt Lake City) auf.
Doch auf den erreichten Lorbeeren ausruhen, gilt nicht. „Diese Saison ist die wichtigste überhaupt. Denn bis zu den Olympischen Winterspielen vom 9. bis 25. Februar 2018 in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang ist es nicht mehr lang hin. Da will ich in Bestform sein“, so Nico Ihle. „Und das heißt, trainieren, trainieren, trainieren, sich auf die Wettkämpfe vorbereiten, für Olympia qualifizieren.“
Und zwischendurch geht der Eisschnellläufer auch immer mal wieder auf Sponsorensuche. Denn obwohl er zur absoluten Weltspitze gehört, kann er von den Prämien und Einnahmen manch anderer Sportler und, vor allem der Fußballprofis, nur träumen. Nico Ihle: „Eisschnelllauf gehört leider zu den Randsportarten im Leistungssport. Da heißt es, selbst Kontakte knüpfen.“
Seit 2014 gehört zu den Sponsoren des Eissprinters die WG „Sachsenring“. Erst vor ein paar Tagen wurde dieser Vertrag verlängert. Und so prangt auch künftig das Logo der WGS auf der linken Brustseite der Sportlerkleidung. „Die WGS ist einer meiner wichtigsten Sponsoren. Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Vertrages“, so der sympathische Sportler.
Seine wenige, zwischen Training und Vorbereitungsstress verbleibende Freizeit genießt Nico Ihle zuhause im neuen Eigenheim in Lichtenstein mit seiner Frau Anni sowie den beiden Töchtern Emma und Maxi. „Wann immer die Möglichkeit besteht, begleitet mich meine Familie auch zu Wettkämpfen. Das gibt mir innere Sicherheit und Ruhe. Wenn sie nicht dabei sind, helfen meine Glücksbringer, unter anderem eine Perlenkette, die an meinem Rucksack baumelt, und worauf die Namen meiner drei liebsten Frauen zu lesen sind“, schmunzelt er.